Die Erntehelferin aus Dohna: Eine Frau zwischen Arbeit und Familie
Tausende Saisonarbeitskräfte kommen jeden Jahr nach Deutschland, um das Obst zu pflücken - Doch für Mădălina Lenuta aus Rumänien ist die Erntesaison eine komplexe Mix aus Arbeit und Familie.
Ein Blick über die Reihen der Traubenhäuser und die Sonne, die sich gerade über den Hainbergen legt, lässt Mădălina Lenuta an ihre Heimat zurückdenken. Die 28-jährige Erntehelferin aus Rumänien hat seit fünf Jahren auf dem Hof bei Heidenau in Dohna gearbeitet und findet im Vergleich zu anderen Höfen in Deutschland eine besondere Zugehörigkeit hier.
Tausende Saisonarbeitskräfte kommen jedes Jahr nach Deutschland, um das Obst zu pflücken. Doch Mădălina Lenuta ist nicht allein auf dieser Reise. Hunderttausende ausländische Arbeitskräfte kommen jeden Tag in den Erntebetrieb ein. Sie lebt selbst in einer Containerunterkunft direkt auf dem Hof von Beck in Dohna, wo sie seit einem Jahr untergebracht ist.
"Es ist immer noch schwierig, die Zeit mit meiner Tochter zu teilen", erzählt Mădălina Lenuta über ihre 12-jährige Tochter Denisa, die mehr als tausend Kilometer entfernt in Rumänien lebt. Trotz der Distanz halten sie jedoch regelmäßig Videoanrufe. Die Erntesaison ist für Mădălina Lenuta eine normale Routine, die sie trotz ihrer Sehnsucht nach Familie bestreitet.